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01 Nov

Startschuss für DTC-Comeback

Präsentation am Salzburgring

DTC

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2022 feiert die Deutsche Touren­wa­gen Chal­lenge (DTC) mit einem neuen Tech­nik-Konzept ihr Come­back. Bei einem Präsen­ta­tion­stag am Salzbur­gring wur­den nun erste Infos bekan­nt­gegeben und mögliche Fahrzeuge gezeigt. Auch das Datum für das Pre­mieren­ren­nen ste­ht bereits.

Die Eck­dat­en der in mod­ern­er Adap­tion wieder­belebten DTC waren schon länger bekan­nt. Bere­its im Sep­tem­ber hat­te die Motor Presse Stuttgart als Organ­isator und Pro­mot­er der Serie die Grundpfeil­er des Regle­ments fest­gelegt. Zum Ein­satz kom­men dem­nach Großse­rien­fahrzeuge mit min­destens vier Sitz­plätzen, max­i­mal 250 PS und 350 Nm bei einem Leis­tungs­gewicht von min­destens 5 kg/​PS. Ver­langt wird eine große Seri­en­nähe – sowohl tech­nisch als auch optisch.

Im Rah­men eines Kick-Off-Events am Salzbur­gring wur­den nun weit­ere Details bekan­nt. Bei ein­er Pressekon­ferenz vor rund 50 Gästen, darunter Vertreter aus Indus­trie, Ren­nteams und natür­lich Medi­en, wurde unter anderem der Ter­min für das Pre­mieren­ren­nen genan­nt. Dem­nach geht es an einem Woch­enende im Juni 2022 am Salzbur­gring los. Die restlichen fünf Ren­nwoch­enen­den sollen im Rah­men der ADAC Rac­ing Week­ends sowie ein­ma­lig im Rah­men des ADAC GT Mas­ters stat­tfind­en. Der finale Rennkalen­der wird in den kom­menden Wochen fixiert.

Wie zu erwarten, wird es ein klas­sis­ches Sprint-For­mat geben, wobei es pro Ren­nwoch­enende rund zweiein­halb Stun­den Strecken­zeit gibt, aufgeteilt auf zwei Freie Train­ings, zwei Qual­i­fy­ings sowie zwei Ren­nen à je 30 Minuten. Wer sich bis zum 31. Dezem­ber ein­schreibt, bezahlt 9.900 Euro, danach bis zum Ein­schreibeschluss (31. März) 10.900 Euro. Dafür gibt es einige Refi­nanzierungsmöglichkeit­en. So bringt ein Rennsieg 1.000 Euro Preis­geld, der punk­tbeste Fahrer eines Woch­enen­des bekommt zudem einen Reifen­satz von Part­ner Han­kook. Derzeit sind drei Wer­tun­gen fix (Fahrer, Teams und Junioren). Eine vierte Wer­tung für Gen­tle­men-Fahrer kön­nte bei entsprechen­der Nach­frage dazukommen.

Beim Auftakt-Meeting am Salzburgring drehten schon fünf potenzielle Teilnehmer die ersten Runden.
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Breitensport mit Serientechnik

Auf tech­nis­ch­er Seite set­zt man die Ein­stiegshürde so niedrig wie möglich. Fahrzeuge wie etwa der Ford Fies­ta ST oder Hyundai i20 N, die in der Serie rund 200 PS leis­ten, kön­nen weit­ge­hend mit Seri­en­tech­nik fahren, zum Beispiel beim Tur­bo­lad­er, Motors­teuerung und Getriebe. 

Oblig­a­torisch sind jedoch sicher­heit­srel­e­vante Teile wie ein Käfig, Sicher­heit­stank oder Feuer­löschan­lage. Selb­st ein kom­plett neu aufge­bautes Auto ist so schon für unter 50.000 Euro zu real­isieren. Dazu kön­nen bes­timmte beste­hende Ren­n­fahrzeuge mit über­schaubarem Aufwand adap­tiert werden.

Wer kein serien­mäßig passendes Fahrzeug hat oder ein­fach mehr Ren­ntech­nik ver­bauen möchte, kann beispiel­sweise auch ein Ren­ngetriebe mit vorgegeben­er Über­set­zung oder einen von der DTC fest­gelegten Upgrade-Tur­bo­lad­er ver­wen­den. Über spezielle Vor­gaben zum Motor-Map­ping sollen die entste­hen­den Per­for­mance-Unter­schiede aus­geglichen werden.

In Sachen Fahrw­erk­stech­nik ist eben­falls ein sehr enges Korsett vorgegeben. Die grundle­gen­den Aufhän­gung­steile müssen der Serie entsprechen, es sind nur Zwei-Wege-Dämpfer erlaubt, es gibt eine Beschränkung für die Sturzw­erte sowie eine min­i­male Boden­frei­heit. Dadurch soll sich trotz ver­schieden­er Stärken und Schwächen der Fahrzeuge ein homo­genes Feld ergeben.

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DTC erlaubt Freiheiten beim Antrieb

Motoren­seit­ig dür­fen auch Trieb­w­erke der sel­ben Marke und des sel­ben Konz­erns ver­wen­det wer­den, sofern sie dem Motoren­re­gle­ment entsprechen. So plant das Team Niedertschei­der Motor­sport, einen Peu­geot 208 der aktuellen Gen­er­a­tion nach DTC-Regle­ment aufzubauen, jedoch man­gels eines aktuell passenden Motors jenen der vorheri­gen Gen­er­a­tion des 208 (GTi) zu nutzen. Wie das Auto äußer­lich daste­hen würde, zeigte man bere­its am Salzburgring.

Eben­falls vor Ort waren Engstler Motor­sport mit einem Hyundai i20 N, Schiessling Rac­ing mit einem Renault Clio R.S. IV Cup, Wolf Rac­ing mit einem mod­i­fizierten Straßen-Ford Fies­ta ST sowie Razoon Rac­ing mit einem kom­plett serien­mäßi­gen Toy­ota GR Yaris. Das öster­re­ichis­che Team strebt einen Umbau des Fahrzeugs auf Zweiradantrieb sowie eine entsprechende Drosselung des Motors an.

Damit wurde die Band­bre­ite der Möglichkeit­en, die die DTC mit ihrem tech­nis­chen Regle­ment abdeckt, bere­its sehr umfänglich gezeigt. Dieser starke Auftritt der DTC bere­its bei der ersten Präsen­ta­tion unter­stre­icht, wie gut die Idee ein­er neue Bre­it­en­sport­serie für Touren­wa­gen ankommt”, sagte Nor­mann Broy, der nach der IDM par­al­lel auch das Serien-Man­age­ment der DTC übernimmt.

Das große Inter­esse an der Präsen­ta­tion und die angeregten Gespräche im Anschluss unter­stre­ichen dem­nach, wie sehr man den Nerv der semi­pro­fes­sionellen Rennszene getrof­fen hat, in der zwis­chen dem klas­sis­chen Bre­it­en­sport und dem Profi-Sport (wie der TCR) derzeit speziell im Touren­wa­gen-Sek­tor eine große Lücke klafft.

Weit­ere Infor­ma­tio­nen für inter­essierte Teams und Fahrer kön­nen über die zen­trale E‑Mail-Adresse dtc@​motorpresse.​de ange­fragt werden.

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