2021 SN Chris Hofer
27 Feb

Ergebnisse - Bürgerbefragung

zum Salzburgring

Bürgerbefragung

Positives Stimmungsbild für den Salzburgring!

Der Salzbur­gring hat sich gewan­delt. Aus ein­er reinen Rennstrecke für den Motor­sport wurde in den ver­gan­genen Jahren eine öffentlich zugängliche Mul­ti­funk­tions-Are­na mit Fes­ti­vals wie dem Elec­tric Love, Inno­va­tion­s­messen zur E‑Mobilität und Events für Fam­i­lien jen­seits der Ver­bren­ner-Welt“. Der Salzbur­gring wird also neu genutzt – und die Ver­ant­wortlichen des Inter­na­tionalen Gemein­nützi­gen Motor­sportvere­ins Salzbur­gring, kurz IGMS, woll­ten von der Bevölkerung wis­sen, ob und wie der Salzbur­gring wahrgenom­men wird.

Die Antwort auf den Punkt gebracht: Dur­chaus pos­i­tiv, aber es gibt Nach­holbe­darf bei Infor­ma­tion und Kom­mu­nika­tion. In diesem Sinn wollen die Betreiber den Salzbur­gring weit­er­en­twick­eln und neue Wege mit Schw­er­punkt Gewin­nung von erneuer­bar­er Energie und E‑Mobilität gehen, hieß es dazu heute, Don­ner­stag, bei der Präsen­ta­tion der erst­mals in dieser Form durchge­führten, großen Bürg­er­be­fra­gung zum Salzburgring.

2.500 Men­schen haben den Online-Frage­bo­gen zum Salzbur­gring im Dezem­ber 2022 und Jän­ner 2023 voll­ständig aus­ge­füllt. Die umfassenden Dat­en wur­den vom renom­mierten Salzburg­er Büro raum­sinn“ – spezial­isiert auf Beteili­gung von Bürg­erin­nen und Bürg­ern bei Region­al- und Quartiersen­twick­lun­gen — aus­gew­ertet und analysiert. Der Focus der Befra­gung lag auf den direk­ten Anrain­erge­mein­den zum Salzbur­gring: Kop­pl, Hof und Plainfeld.

In diesen drei Flach­gauer Gemein­den wohnen rund 8.500 Men­schen, einige in unmit­tel­bar­er Nähe zum Salzbur­gring. In Kop­pl, Hof und Plain­feld wurde von der IGMS auch über Ein­schal­tun­gen in Gemein­dezeitun­gen und eine Post­wurf­sendung an jeden Haushalt auf die große Bürg­er­be­fra­gung hingewiesen, anson­sten wurde die Befra­gung über social media Kanäle und den Inter­ne­tauftritt des Salzbur­grings beworben.

Hohe Beteiligung, große Bekanntheit und starke Nutzung

Auf­grund der Post­wurf­sendun­gen und wohl auch der all­ge­meinen Betrof­fen­heit war die Beteili­gung in den unmit­tel­baren Anrain­erge­mein­den Kop­pl, Hof und Plain­feld beson­ders hoch. Rund 27% der aus­ge­füll­ten Online-Frage­bö­gen (oder 673 in absoluten Zahlen) kamen aus diesen Gemein­den. Allein aus Kop­pl wur­den 378 (oder 15%) gültige und voll­ständig aus­ge­füllte Frage­bö­gen gezählt. In Hof waren es in absoluten Zahlen 175 und im – ein­wohn­er­mäßig kle­in­sten – Plain­feld war es der sehr hohe Wert von 120 voll­ständig aus­ge­füll­ten Online-Fragebögen.

Über­wiegend beteiligten sich Men­schen aus Pri­vathaushal­ten (76%) an der Befra­gung. Män­ner (83%) und die Alters­gruppe der 4065jährigen (50%) stechen mit der höch­sten Teil­nahme her­vor. Der Salzbur­gring ist mehr als 90% der Befragten seit Jahren bekan­nt, der Großteil der Befragten (86%) hat den Salzbur­gring in den ver­gan­genen Jahren besucht oder genutzt — ob zum Fes­ti­valbe­such oder für Sportzwecke.

Mit 35% der Befragten nutzen die meis­ten Men­schen den Salzbur­gring zum Besuch ein­er Ver­anstal­tung. Wer einen Motor­sport­bezug“ hat, würde in Zukun­ft den Salzbur­gring mehrheitlich für eigenes Fahren und Fahrtrain­ing (40%) nutzen wollen. Bei der Nutzung ohne Motor­sport­bezug“ liegt Rad­fahren vor all­ge­meinen Sportak­tiv­itäten und Events (Konz­erte).

Allgemein hohe und höchste Zustimmung – differenziertes Bild bei Nachbarn

84% aller Befragten nehmen den Salzbur­gring sehr positiv/​positiv wahr! Stellen dem Salzbur­gring also ein sehr gutes/​gutes Zeug­nis aus! Nur 7% aller Befragten sind sehr negativ/​negativ eingestellt.

In den Anrain­erge­mein­den Kop­pl, Hof und Plain­feld sehen 474 von 673 Befragten – etwas weniger als die Grundge­samtheit — den Salzbur­gring sehr positiv/​positiv. Das sind immer­hin rund 70%.

In Kop­pl haben 251 Befragte (von gesamt 378) dem Ring ein sehr gutes/​gutes Zeug­nis aus­gestellt, 49 Befragte nehmen den Salzbur­gring sehr neg­a­tiv und weit­ere 39 neg­a­tiv wahr. In Kop­pl sind also 67% der Befragten sehr positiv/​positiv und 23% sehr negativ/​negativ eingestellt.

Das ist logisch, denn in den drei Anrain­erge­mein­den leben 77% der Befragten in Hör­weite und 15% der Befragten kön­nen den Salzbur­gring hören und sehen. In der Region sind es hinge­gen 60% der Befragten, die den Ring wed­er hören noch sehen kön­nen. Je näher man am Ring lebt, desto höher ist die Betrof­fen­heit und Aufmerksamkeit.

Befragung bestätigt: Der Salzburgring ist wichtiger Wirtschaftsfaktor

90% der Befragten sehen den Salzbur­gring als wichti­gen regionalen und 85% als über­re­gionalen Wirtschafts­fak­tor. In den (kri­tis­cheren) Anrain­erge­mein­den sagen immer­hin 82% der Befragten, dass der Salzbur­gring ein wichtiger regionaler Fak­tor ist. In Kop­pl sind dies 298 Befragte von 378 (rund 79%). Vom Salzbur­gring prof­i­tieren Ver­anstal­ter, Dien­stleis­ter wie Mechaniker, Cater­er, Bau­fir­men, aber auch örtliche Vere­ine und Touris­mus- bzw. Gas­tronomiebe­triebe. Aber nicht nur Fir­men prof­i­tieren vom Salzbur­gring, das Elec­tric Love Fes­ti­val ist auch für Kurzzeit-Mitar­bei­t­erin­nen und ‑Mitar­beit­er inter­es­sant geworden.

Veränderungen in den vergangenen Jahren sind (noch) nicht voll angekommen

Auf Wun­sch des Anrainer­beirates wer­den seit 2021 vom Land Salzburg im Nah­bere­ich des Salzbur­grings in der Kop­pler Wiesstraße unab­hängige Lär­mmes­sun­gen durchge­führt. Aktuelle Mess­dat­en aus dem Nes­sel­graben“ sind im Inter­net jed­erzeit unter der Adresse https://​www​.salzburg​.gv​.at/the… abruf­bar. Es ste­hen Tages- und Jahre­sauswer­tun­gen zur Verfügung.

2022 wurde an 224 Betrieb­sta­gen der Lärm gemessen. Die Werte sind im Ver­gle­ich zum Jahr 2021 ähn­lich. In der Kat­e­gorie A – Ren­n­fahrzeuge an Train­ings- und Ren­nta­gen — wurde an 25 Betrieb­sta­gen ein mit­tlerer Schallpegel von tagsüber 71,7 Dez­i­bel gemessen. Leis­er war es an 54 Betrieb­sta­gen der Kat­e­gorie B (zugelassene/​zulassungsfähige Fahrzeuge) mit einem mit­tleren Schallpegel von 66,5 dB bzw. an 117 Betrieb­sta­gen der Kat­e­gorie C mit 56,7 dB. In diese Kat­e­gorie fall­en z. B. die BMW Dri­ving Expe­ri­ence und ähn­lich lär­marme Fahrsicher­heit­strain­ings von Pri­vat­en und Behör­den, z. B. der Polizei, sowie Fir­men­präsen­ta­tio­nen. Lauter“ ist es an 3 Betrieb­sta­gen am Ring, wenn das Elec­tric Love Fes­ti­val zu Gast ist – der mit­tlere Schallpegel am Tag liegt bei 72,5 dB und in der Nacht bei 78,6 dB.

Die Salzbur­gring-Betreiber wollen heuer die Werte reduzieren. Denn: Der Salzbur­gring hat schon seit län­gerem den Fahrbe­trieb – ob Motor­sport, Tests oder Fahrtrain­ings – an Sonn- und Feierta­gen mas­siv reduziert bzw. nahezu eingestellt. Von April bis Okto­ber 2022 gab es 25 motor­sport­freie Sonn- und Feiertage auf dem Ring, dop­pelt so viele wie noch 2018! Heuer wird sich dieser pos­i­tive Trend fortsetzen.

Trotz­dem ist die Zahl jen­er Befragten, die in den let­zten Jahren Verän­derun­gen wahrgenom­men haben, in etwa gle­ich groß wie jene, die keine Verän­derun­gen wahrgenom­men haben. In den drei Anrain­erge­mein­den ist das grosso modo ähn­lich. 46% aller Befragten sagen, sie haben dabei nichts von ein­er Reduk­tion fahrak­tiv­er Ver­anstal­tun­gen“ mit­bekom­men. Und: 45% wis­sen nicht, dass es eine Lär­mmess-Stelle gibt. Daher beste­ht ein Nach­holbe­darf bei der Kom­mu­nika­tion: Für 50% ist sie aus­re­ichend, aber 30% sind unzufrieden mit dem Info-Ange­bot! Die meis­ten Befragten wollen mehr Infos über social media und elek­tro­n­is­che Kanäle bekommen.

Verkehrsplaner Penetzdorfer: Weiterentwicklung zum Salzburgring 4.0

Der bekan­nte Salzburg­er Verkehrs­plan­er und ehe­ma­lige ÖBB-Man­ag­er Dr. Gün­ther Penet­z­dor­fer bringt es auf den Punkt: Der Salzbur­gring stellt sich den Her­aus­forderun­gen der Zukun­ft. Die Energie- und Mobil­itätswende sind alter­na­tiv­los. Visonär sind die Pläne für eine neue Erre­ich­barkeit des Salzbur­grings mit öffentlichen, kleinen und autonom fahren­den Verkehrsmit­teln on demand, also je nach Bedarf. Dazu wurde als näch­ste Stufe ein 5G-Netz am Salzbur­gring ein­gerichtet. Damit kann bere­its jet­zt autonomes Fahren getestet und erforscht werden.“

Was noch kom­men soll: In punk­to Energiewende plant der Salzbur­gring eine große Pho­to­voltaik-Anlage, die den Ring und seine Nutzerin­nen und Nutzer kün­ftig mit Energie selb­st ver­sor­gen kann. Darüber hin­aus wird die über­schüs­sige saubere Energie der Region zur Ver­fü­gung ste­hen und das Strom­netz sta­bil­isieren helfen. Bezüglich Mobil­itätswende geht die Weit­er­en­twick­lung des Salzbur­grings hin zu einem noch stärk­er als bish­er genutzten Test­gelände für E‑Fahrzeuge mit Energie aus Bat­te­rien, Wasser­stoff und e‑Fuel.

Der Salzbur­gring hat in den let­zten Jahren Anstren­gun­gen unter­nom­men, um den CO2-Ausstoß während der Ren­nen zu reduzieren. Die Rennstrecke set­zt auf erneuer­bare Energien wie Solaren­ergie, um ihren Energiebe­darf zu deck­en und hat auch Maß­nah­men ergrif­f­en, um den Wasserver­brauch und die Abfall­pro­duk­tion zu reduzieren“, urteilt Verkehrs­plan­er Penet­z­dor­fer. Es wurde zudem begonnen, die Ausleuch­tung des Salzbur­gringes mit ein­er neuesten insek­ten­schützen­den Beleuch­tungsan­lage auszustatten.

Außer­dem wur­den eine Rei­he von Ladesta­tio­nen für Elek­tro­fahrzeuge errichtet, unter anderem 7 HPC-Ladestellen (High-Pow­er Charg­ing) mit ein­er Leis­tung von 150 kW ein­schließlich Schnel­l­ladesta­tio­nen und weit­eren AC-Ladesta­tio­nen. Auch E‑Bike-Ladestellen sind heute bere­its eine Selb­stver­ständlichkeit. Diese Ladesta­tio­nen kön­nen nicht nur von Kundin­nen und Kun­den des Rings, son­dern auch der Öffentlichkeit genutzt wer­den, um Elek­tro­fahrzeuge aufzuladen.

Der Salzbur­gring hat also als Test­gelände für die Entwick­lung mit regen­er­a­tiv­en angetriebe­nen Fahrzeu­gen ein großes Poten­zial für Elek­tro­mo­bil­ität mit Bat­teri­etech­nik, Elek­tro­mo­bil­ität mit Wasser­stofftech­nik und Mobil­ität mit e‑Fuel Tech­nik. Der Salzbur­gring vere­int alle Vor­rauset­zun­gen für ein Mod­ell­pro­jekt, um inno­v­a­tive Tech­nolo­gien und Geschäftsmod­elle zu entwick­eln“, meint der renom­mierte Salzburg­er Verkehrs­plan­er abschließend.

Wir wis­sen, wo wir herkom­men, aber auch, wohin wir gehen wollen. Der Salzbur­gring ist ein Unternehmen, aber immer unter der Prämisse der Ver­ant­wor­tung für Umwelt, Nach­barn und Eigen­tümer. Die Zukun­ft liegt für mich klar in der Energie- und Mobil­itätswende. Als Präsi­dent habe ich gemein­sam mit meinem Team den Change-Prozess für den Salzbur­gring ein­geleit­et. Die neuen Wege wollen wir gemein­sam mit den Nutzerin­nen, aber auch mit unseren Nach­barn – in nah und fern – gehen.”

Präsident Dr. Friedrich Lehensteiner (IGMS)

Der Salzbur­gring ist ein Rennkurs im Wan­del der Zeit. Aus den unter­schiedlich­sten Grün­den. Wir wollen unseren Kundin­nen und Kun­den, aber auch den Anrainer­in­nen und Anrain­ern zeigen, dass wir die Zeichen der Zeit ver­standen haben und neue Poten­ziale für den Betrieb, für die Umwelt und let­ztlich auch die Wirtschaft in der Region heben. Wichtig ist mir, dass wir Infor­ma­tion und Kom­mu­nika­tion neu auf­set­zen. Das ist ein klar­er Auf­trag, den wir aus dieser Bürg­er­be­fra­gung ableiten.”

Geschäftsführer Ernst Penninger (IGMS)

Die Gemein­den woll­ten wis­sen, wie die Men­schen über den Ring denken. Mit den Ergeb­nis­sen dieser Bürg­er­be­fra­gung müssen wir arbeit­en. Der Salzbur­gring ist bekan­ntlich auf Anre­gung des Lan­des in ein­er zwei­jähri­gen Über­prü­fungsphase“ hin­sichtlich der Lärm-Emis­sio­nen. Nach Ende dieser Über­prü­fungsphase“ Ende 2023 ist zu prüfen, ob und wie der Bescheid zur Genehmi­gung der Ver­anstal­tungsstätte Salzbur­gring aus dem Jahr 1994 durch die IGMS im Sinne des Anrain­er- und Lärm­schutzes abgeän­dert wer­den kann.”

Bürgermeister Rupert Reischl (Koppl)

Die Auswertung zum Download

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