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06 Okt

Salzburgring: Pachtvertrag wird bis 2045 verlängert

Das Land hat sich mit den Pächtern am Ring geeinigt. Ein Gutacht­en belegt, dass der Betrieb zumut­bar ist. Seit­ens der Poli­tik gibt es keine Lärmschutzvorgaben.

"Der Regierungsbeschluss ist Anfang dieser Woche ergangen. Der Vertrag gilt nun bis 31. Dezember 2045. So konnten wir die Perspektiven für den Salzburgring langfristig absichern.”

Christian Pucher, Sprecher von Landeshauptmann Wilfried Haslauer

Die Zukun­ft des Salzbur­grings ist für die näch­sten 20 Jahre gewiss. Der Pachtver­trag zwis­chen dem Land Salzburg und den Betreibern ist frühzeit­ig ver­längert wor­den. Das bestätigte der Sprech­er von Lan­deshaupt­mann Wil­fried Haslauer, Chris­t­ian Puch­er: Der Regierungs­beschluss ist Anfang dieser Woche ergan­gen. Der Ver­trag gilt nun bis 31. Dezem­ber 2045. So kon­nten wir die Per­spek­tiv­en für den Salzbur­gring langfristig absichern.”

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Der Ver­trag, der seit 1. Jän­ner 1991 zwis­chen dem Land als Eigen­tümer und dem IGMS (Inter­na­tionaler Gemein­nütziger Motor­sportvere­in Salzbur­gring) gilt, wäre mit 31. Dezem­ber 2025 aus­ge­laufen. Die Betreiber haben bere­its im Früh­jahr 2022 um eine vorzeit­ige Ver­längerung ange­fragt, um Pla­nungssicher­heit für kün­ftige Investi­tio­nen am Salzbur­gring zu haben. Der dama­lige grüne LH-Stel­lvertreter Hein­rich Schell­horn hat das aber abgelehnt und ein Lärm­schutzkonzept gefordert.

Anrain­er fordern stren­gere Lär­mober­gren­zen

Anrain­er haben sich vor Jahren formiert und stren­gere Lär­mober­gren­zen gefordert. Die Bezirk­shaupt­mannschaft Salzburg-Umge­bung hat nun ein lärmtech­nis­ches und gesund­heit­spolizeilich­es Gutacht­en erstellt. Daraus geht her­vor, dass der aktuelle Betrieb wed­er eine Gesund­heits­ge­fährdung noch eine unzu­mut­bare Beein­träch­ti­gung der Umge­bung darstellt. Wie die BH mit­teilt, gilt für den Salzbur­gring das Ver­anstal­tungs­ge­setz. Dieses sei unbe­fris­tet, die Behörde könne hier nur begren­zt ein­greifen, ohne dass das Gesetz geän­dert werde. Die Poli­tik dage­gen könne Lär­mober­gren­zen oder eine Max­i­malan­zahl an Ren­nta­gen pro Jahr festschreiben.

"Freut uns, dass wir Planungssicherheit haben”

Ernst Penninger, Geschäftsführer

Bei Salzbur­gring-Geschäfts­führer Ernst Pen­ninger, der das Are­al im Nes­sel­graben seit seinem Amt­santritt 2018 sukzes­sive mod­ernisiert hat, ist die Freude über die langfristige Ver­längerung des Pachtver­trags groß: Wir bedanken uns für das Ver­trauen des Lan­des in uns. Es freut uns, dass wir nun Pla­nungssicher­heit haben.” Damit ist am Salzbur­gring auch der Weg für Zukun­ftsin­vesti­tio­nen frei. Eines der wichtig­sten Pro­jek­te, das möglichst bald umge­set­zt wer­den soll, ist die Errich­tung ein­er PV-Anlage in Zusam­me­nar­beit mit der Salzburg AG. Bei der Nach­frage, ob es für die Ver­tragsver­längerung Vor­gaben von­seit­en des Lan­des zum Schutz der Anrain­er gegeben habe, hält man sich bedeckt und ver­weist auf die für Umweltschutz zuständi­ge LH-Stel­lvertreterin Mar­lene Svazek (FPÖ). Auch dort heißt es: Es sind noch keine Beschw­er­den von Anrain­ern bei uns aufgeschla­gen. Soll­ten diese kom­men, wer­den diese natür­lich sorgfältig behandelt.”

Anrainer­beirat: Für einige ist die Sit­u­a­tion unerträglich” 

Geschäfts­führer Pen­ninger stellt aber klar: Wir wollen den Weg, den wir in den ver­gan­genen fünf Jahren eingeschla­gen haben, weit­erge­hen und ste­hen zu unser­er Aus­sage von damals, dass wir den gülti­gen Bescheid in eine mod­erne Fas­sung brin­gen werden.” 

Für Nor­bert Schlager, den ehe­ma­li­gen Sprech­er des Anrainer­beirats am Salzbur­gring, ist das ein starkes Stück”, wie er sagt. Wir kämpfen seit sieben Jahren für Verbesserun­gen und haben schon mehrfach Anzeigen erstat­tet.” Der Beirat hat sich mit Jahres­be­ginn 2023 aus Protest aufgelöst. Wir wer­den hinge­hal­ten, für einige Anrain­er ist die Sit­u­a­tion unerträglich.” Die Lärm­be­las­tung in den betrof­fe­nen Gemein­den Hof, Plain­feld und Kop­pl sei jedoch unter­schiedlich. Auch stellt Schlager klar: Wir kämpfen nicht gegen den Ring oder die Betreiber, son­dern gegen pri­vate Fahrer, die die Strecke mieten und dort ihre Run­den mit bis zu 135 Dez­i­bel drehen.” In den Jahren 2021 und 2022 wur­den vom Land Höchst­werte bis zu 104 Dez­i­bel gemessen.

Grüne: Salzbur­gring sei fos­siles Retroprojekt” 

Laute Kri­tik zu der Ver­tragsver­längerung kommt von den Grü­nen. Der Gemein­de­v­ertreter in Kop­pl, Wolf­gang Hyden, spricht von einem fos­silen Retro­pro­jekt”, das nun für die näch­sten 20 Jahre fort­geschrieben werde. Schwarz-Blau ist vor der Autolob­by und den Porscheclubs des deutschsprachi­gen Raumes in die Knie gegangen.”

aus den Salzburg­er Nachricht­en vom 5. Okto­ber 2023

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